Von Bergen und Tälern

Ihr Lieben!

Ich möchte Euch ein Gleichnis erzählen, dass mir sehr gut getan hat. Vielleicht war die Erkenntnis so bewegend für mich, weil ich mein Leben lang im flachen Norddeutschland gelebt habe…

Angekommen in 2017

Der Anfang des Jahres ging bei mir voller Energie los, viele wunderbare neue Kontakte und Gelegenheiten haben sich ergeben. Wieder andere Dinge funktionieren überhaupt nicht

2017 steht für mich seit dem ersten Moment im Zeichen von Freundschaft, herzlichen, menschlichen Begegnungen und viel lichtvoller Gemeinschaft. Dafür bin ich sehr dankbar. Das entspricht einer wesentlichen Aufgabe, die ich für dieses Leben mitgebracht habe. Live und bewusst mitzuerleben, wie sich eine karmische (Seelen-)Aufgabe erfüllt, ist absolut sinnstiftend und gibt mir sehr viel sonnige Energie.

Mein Tal Ende 2016

In der zweiten Jahreshälfte 2016 bewegten mich der Abschied von den wunderschönen Räumen in der Togostraße, das freudige Wiedersehen in den Kursen in Niederschönhausen und unser privater Neuanfang in Berlin-Buch. Es war ein taffes, kräftezehrendes und gleichzeitig verzaubertes Jahr für mich. Meine Entscheidungen waren richtig und im Einklang gewesen, das wusste ich, aber ich fühlte mich trotzdem erschlagen und gedämpft.

Solang ich noch nicht gesehen hatte, wohin bzw. wo lang die Reise ging, war das erstmal verwirrend. Als ich Ende 2015 in der Togostraße angekommen war und die Mittel für das komplette Yogastudio geschenkt bekam, war ich voller Freude, Begeisterung und Anfangs-Energie gewesen. Und jetzt das alles wieder loslassen? Noch mal neu sortieren? Oder hatte ich doch versagt?

Wie eine Bergsteigerin…

Wie eine Bergsteigerin, die den Gipfel eines hohen Berges erstiegen hat. Vorausgegangen sind die Sehnsucht nach dem Berggipfel, Visionen, wie die Aussicht von da oben wäre, welch phantastisches Gefühl, dort zu sein. Dann sorgfältige Recherche in Karten, Erfahrungsaustausch mit Kollegen und Kolleginnen, die ihr vorausgegangen sind…intensive Planung, gute Ausrüstung besorgen, ein starkes Team zusammenstellen und sich der zuverlässigen Unterstützung eines  Basiscamps gewiss werden. Beim Aufstieg so manches unerwartete Hindernis überwinden. In schlechtem Wetter hadern, ob umzukehren weiser wäre und die Vorräte reichen werden…und dann schließlich der Gipfel. Berauschend.

Aber OOOOH! Sieh mal! Dort hinten! DIESER Gipfel dort! DEN konnte man von hinter dem Berg ja noch gar nicht sehen! DORT möchte ich auch noch hin…

Und dann stell Dir vor, die Bergsteigerin plant nicht ebenso sorgfältig ihre nächste Tour. Sondern geht einfach weiter! Ohne Recherche, ohne Erfahrungsaustausch, ohne neue Vorräte, mit dem gleichen Team, das Basiscamp verliert den Funkkontakt…Das geht nicht. Oder zumindest geht’s nicht gut!

Also: Sie geht zurück ins Tal, oder auf eine Hochebene zwischen den Gipfeln und sortiert sich neu. Hält inne, um sich zu erholen. Verarbeitet das Erfahrene. Findet die neue Route, passt Team und Basiscamp an, trainiert ihren Körper, repariert, erneuert und pflegt die Ausrüstung, packt den Proviant … und DANN geht’s LOS!

Wertschätzung für Täler und Rastplätze

Mit diesem Gleichnis habe ich ein Missverständnis in mir aufgelöst, dass ich lange in mir über die Welt getragen hatte: Ich dachte immer, ich müsste von Gipfel zu Gipfel in Luftlinie gelangen können! Und es wäre mein Versagen, nach einer Gipfelbesteigung durchs nächste (oder bekannte) Tal zu kommen.

Jetzt habe ich viel mehr Wertschätzung für die Täler. So erkenne ich die Möglichkeiten, die diese bieten, um den nächsten Gipfel mit Anmut zu besteigen. Und schließlich gibt es auch Hochebenen, die zu durchwandern ein großer Genuss ist!

Mut und Zeit für innere Entwicklungsarbeit

Ich möchte allen Mut zusprechen, die sich in einer Phase der Orientierung oder des Neufindens befinden! Erinnere Dich, dass es eine sehr wertvolle Zeit ist! Und das Du selbst Deinen Wert keineswegs verlierst, wenn Dir nicht klar ist, was Deine (nächste) Aufgabe ist oder sein wird! Wichtig ist, nicht zu früh losgehen zu wollen.

Es lohnt sich sehr, in so einem „Schwebezustand“ Entwicklungsarbeit für Dich selbst zu machen. Mit Yoga, Massagen, Coaching, Therapie, Retreat, Reisen … So kannst Du erst einmal selbst wachsen, zum Beispiel in mehr Selbstliebe hinein. Damit stellst Du die Weichen, neue Aufgaben anzuziehen, die Dir wahrhaft Freude machen und Dein Leben bereichern!

So findest Du die Arbeitsstelle, bei der Du in einem inspirierenden Team interessante Aufgaben bearbeitest; bekommst die Visionen und die Kraft für selbständige Projekte; spürst Deine Wünsche in Beziehungen und Familienplanung auf einmal ganz klar oder eroberst den Wohnort, an dem Du endlich Wurzeln schlagen möchtest. Kurz: Dein Leben fügt sich zusammen.

Und dann kannst Du ja wieder schauen, welcher Gipfel Dich als nächstes anspricht!

Deine Devta   

30. Januar 2017